Family Matters Podcast

Folge 010

Veröffentlichung: November 6, 2025

Folge 010

Hochstrittigkeit verstehen – und geht da eigentlich das Wechselmodell? Ein Gespräch mit Psychologin Dr. Anne Huber – Teil 2

Wenn das Wechselmodell zur Gratwanderung wird: Über Macht, Missverständnisse und die Frage, wann Kinder wirklich profitieren – und wann Eltern lernen müssen, loszulassen.

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00:00:11 Family Matters, euer Familienrechts-Podcast mit Ann-Marie Steiger und Andreas Hanke. Hier geht es um Mehrheitsgesetze. Wir sprechen auch über Kindeswohl, psychologische Hintergründe, familiäre Krisen, mögliche Lösungen und das Hilfesystem. Aus verschiedenen Perspektiven, weil es mehr als eine Wahrheit gibt. 00:00:35 Willkommen zu Teil 2 unseres Gesprächs mit Doktor Anne Huber. In Teil 1 haben wir über Hochstrittigkeit gesprochen, über Machtkämpfe, verletzte Eltern und Kinder, die oft zwischen den Fronten stehen. Wir haben gelernt, Konflikte können schnell eskalieren und Gutachten lösen nicht alles. Vielleicht geht es also gar nicht ums Recht haben, sondern darum, dass sich Eltern gegenseitig gehört und gesehen fühlen müssen, auch um vielleicht das Kind mit seinen Bedürfnissen überhaupt sehen zu können. Dies und vieles mehr explorieren wir in Teil 2 unserer Folge. 00:01:07 Hochstrittigkeit verstehen und geht da eigentlich das Wechselmodell. Wir sprechen darüber, was passiert, wenn Ideale auf Alltagsrealität treffen. wenn Kooperation zur Herausforderung wird, gute Absichten an Grenzen stoßen und ob das Wechselmodell da wirklich eine Antwort sein kann. Viel Spaß. 00:01:27 Es gibt immer noch diesen großen Streit, bedarf dann das Wechselmodell wirklich einer erhöhten Kooperationsfähigkeit der Eltern? Anne, was spricht dafür, dass es dieser Bedarf. 00:01:38 Beim Also ich sag mal folgendes zu: Für die Kinder ist das Schlimmste. eine Feindseligkeit zwischen den Eltern. Also, wir müssen alles machen, um diese Feindseligkeit zu reduzieren. Das heißt, ein Kind leidet immer, wenn die Eltern strittig sind. Ich sag manchmal vor Gericht, wir müssen das Modell suchen, was das Kind am wenigsten schädigt. Also, bei den Hochstrittern geht es darum, die Schädigung einzudämmen. Es geht nicht mehr um was Optimales. Und es gibt eben diese Fammut-Studie, ich weiß nicht, ob ihr die kennt, zum Wechselmodell von der Frau Professor Steinbach, die hat eben rausgefunden, das Wechselmodell ist an sich gut, muss man ganz klar sagen, die Kinder entwickeln sich im Wechselmodell gut. 00:02:22 Wechselmodell heißt in der Psychologie ab 30% Betreuungszeit. Also ab 30% Betreuungszeit entwickeln sich die Kinder im Wechselmodell gut. sogar besser als in einem Residenzmodell, wobei man nicht weiß, da sind eben Faktoren konfundiert. Also zum Beispiel, man hat rausgefunden, dass die Kinder, die im Wechselmodell leben, da haben die Eltern häufig einen sozioökonomisch höheren Status, die haben sozusagen einfach mehr Geld, 2 Wohnungen einzurichten, alles was da mit dazu gehört. Deswegen weiß man nicht, ob das jetzt nur allein an dem Wechselmodell liegt oder an diesen konfrontierten Faktoren. 00:02:56 Aber was man gar nicht mehr sagen kann, dass das Wechselmodell irgendwie schädlich wär, sondern Kinder entwickeln sich im Wechselmodell gut. Und jetzt genau, und jetzt sagt die Frau Professor Steinbach in ihrer Studie bei den hochstrittigen Eltern. da wäre das paritätische Wechselmodell, also 5050 nicht so günstig. Besonders stabil ist das asymmetrische Wechselmodell, das wäre zum Beispiel 6040 15 neuen Regelung. Das, also warum kann ich dir jetzt ehrlich. 00:03:26 Nee, aber warum kommt sie zu dieser, sie. 00:03:29 Hat ja Kinder, Mütter und Väter befragt, möglicherweise, aber das ist jetzt Spekulation, da muss man die Professorin sozusagen noch mal einladen, möglicherweise, weil dann, doch nicht um alles so gerangelt werden muss. 00:03:44 Also die landläufige Meinung ist ja, dass das Wechselmodell deswegen auch eine erhöhte Kooperationsbereitschaft der Eltern fordert, weil wenn es jetzt Woche, Woche ist, natürlich Aktivitäten, die die Kinder wöchentlich haben, von beiden Eltern untereinander koordiniert werden müssen. Beide Eltern müssen das Kind zum Sport bringen, beide Eltern müssen den Klavierunterricht, der immer donnerstags ist, vorbereiten und dazu müssen sie natürlich miteinander kommunizieren, sie müssen sie absprechen. Hat das Kind jetzt die Lektion 1b schon geschafft oder nicht? Und wenn sie das nicht tun, dann ist es natürlich nachteilig fürs Kind, weil dann diese Förderung, die oft jedenfalls ja vom Kind gewollt ist, also irgendwelche Sachen, die einfach Spaß machen oder so, dann nicht mehr so stattfindet. 00:04:24 bei einem asymmetrischen Wechselmodell könnte es die Möglichkeiten geben, dass diese Dinge dann eher ein Elternteil macht, dann ist diese Sprache nicht so notwendig. 00:04:32 Genau, also ich sag mal Beispiel, was ja wirklich oft Streit ist, was ich oft erlebe, dass einer extra dann Klavierunterricht noch sozusagen in die Zeit des anderen legt und bei dem asymmetrischen Wechselmodell dann, also ich sag jetzt mal Beispiel, ist immer freitags der Klavierunterricht, nehmen wir am anderen Tag, nehmen wir Dienstag, nehmen wir Dienstag immer Klavier, wenn man dann so ein asymmetrisches Modell macht, Dann ist das Kind also immer bei dem einen von Freitag bis Dienstag, sagen wir mal. Oder Mittwoch bis Montag. 00:05:02 Und dann ist dieser Termin sozusagen immer face, dann gibt es da schon mal keinen Streit. 00:05:06 Ist natürlich zufällig, aber die Sache ist nur, die es wurde halt gerade, da gibt es ja diese Sünder auf, hat er auch eine große Studie gemacht, glaube ich, war am Anfang so, das mussten dann die Juristen sogar lesen und ja, und es, es gibt halt so viel amtsgerichtlichen Beschlüssen, lese ich halt auch öfter irgendwie Sachen, die werden einfach übernommen aus irgendwelchen Dingen, zum Beispiel dieses, was wirklich oft vorkommt, paritätische Wechselmodell kann vorliegend nicht angeordnet werden, weil dazu ist eine erhöhte Kooperations und Kommunikationsbereitschaft und Fähigkeit. 00:05:40 Fähigkeit notwendig. Diese liegt hier nicht vor, weil die Eltern sich schon seit 2011 um den Schwimmunterricht ihrer Tochter streiten. Punkt. Und dann wird das Residenzmodell oder so ein bisschen erweitertes Residenzmodell oder noch ein Mittwoch noch von 15 bis 18:00 Uhr das Kind holst, angeordnet. und ich stehe vor diesen Beschlüssen und denke, hä, also es ist ja keine Begründung, wo ist denn in dem konkreten Fall jetzt, also A. wer prüft die Kooperationsbereitschaft, es wird oft nicht richtig getan, es werden dann offen Sachen übernommen, weil die Richter auch und Richterinnen dann auch keine Zeit haben, leider bedauerlicherweise. 00:06:12 Aber wo ist die Studie, die mir sagt, bei einem Fifty-Fifty. 00:06:17 Na ja, die Vollmond Studie, die also die zum Beispiel. 00:06:21 Nicht nur sozusagen beobachtend, sondern was sind die. faktischen Gründe. 00:06:27 Also nur ein Beispiel, die Rechtsprechung, die basiert ja oft auf psychologischen Erkenntnissen, ja. Also man kann jetzt von den Richtern wahrscheinlich nicht erwarten, dass die Hintergründe dafür runterbeten können, sozusagen, ja. Aber wenn man sich die Famud-Studie anguckt, zum Beispiel ein Punkt ist da drin, das haben die da genannt, so kognitive Dissonanz oder Bindungsspaltung oder so. Das heißt, dass das Kind einfach bei Hochstrittigkeit zwischen diesen beiden Lebenswelten wechseln muss. 00:06:57 Das heißt, es muss genau 50% von der Lebenswelt als gegeben annehmen und 50% der anderen Welt als gegeben annehmen. Und das ist eine wahnsinnige Herausforderung für Kinder und wenn die sozusagen Überhang bei einem Elternteil haben. dann haben die diesen Spagat nicht so doll zu machen. 00:07:17 Aber das hat nichts mit der Kooperationsbereitschaft. 00:07:20 Weil das der Grund ist ja die Hochstrittigkeit, weil die sozusagen keine Überlappung haben, weil die sich nicht absprechen können, weil die den Klavierunterricht nicht abstimmen können. Also wird dem Kind das immer wieder bewusst, dass es in diesen 2 Welten lebt. 00:07:35 Ich glaube, man hätte es meiner Meinung nach besser erklären müssen. Ich versuche nun auch, was geht, irgendwie zu lesen, wenn es einen juristischen Kontext hat, natürlich, dann Farmer Z. druckt ja auch einige. Artikel aus eurer Fachrichtung ab. Das Problem ist eher so ein bisschen, ja, genereller Natur. Ganz oft wollen Richterinnen und Richter natürlich so Worte wie Loyalitätskonflikt, Kommunikationsprobleme, paritätisches Wechselmodell nutzen, die ohne es aber den Eltern zu erklären und auch in der Beratung erklären, dass manchmal auch Jugendämter oder Verfahrensbeistände nicht. 00:08:06 Was heute passiert ist hier in dem Podcast, finde ich gut, weil du erklärt hast, was es ist. Man zieht sich manchmal hinter diese Begriffe zurück, ne, aber was bedeutet es? Also für mich war der Erkenntnisgewinn heute schon mal Einsamkeit und die Verantwortungsübernahme des Kindes für die Eltern. Also diese Okkupation hast du es genannt, das Kind sitzt im Unterricht und kann an nichts anderes denken als den Elternkonflikt oder Mama geht es schlecht, die ist so traurig oder Papa, der ist traurig, weil er mich zu wenig sieht. Das müsste noch mehr passieren, dass. Leute, glaube ich, oder Familien, die in diese Situation reinstürzen. 00:08:39 Und ich will jetzt auch nicht die Angebote, es gibt gute E. F. B. s und es gibt auch tolle gerichtliche Mediation und alles Mögliche, aber dass man noch mehr erklärt in diesem Verfahren, vielleicht in einem ersten Termin, den das Gericht aufmacht, sie sind jetzt in der und der Situation. Das bedeutet für ihr Kind das und das und das. Also da sitzt eine Richterin und ein Richter und daneben sitzt ein Psychologe zum Beispiel oder Psychologin und die erklären den Eltern. eigentlich, worauf sie sich einlassen und manche werden dann immer noch abschalten und sagen, ist mir egal, ich kämpfe jetzt hier und da für die Sintflut. 00:09:10 Aber viele könnte man, glaube ich, auch damit abfangen, weil ich glaube, dass Eltern ganz, ganz spät erst, ich hatte einen Fall, der ging 5 Jahre und am Ende des Falls hat der Vater gemerkt, was er überhaupt angerichtet hat und was das mit seinen Kindern gemacht hat, obwohl schon diese Warnrufe kamen, aber eben nicht deutlich genug. 00:09:29 Sehe ich genauso. Ihr wollt ja auch noch Jannis und Bella einladen, die mit dem tollen Projekt, dass sie eine V. R. Brille gemacht haben und in dieser V. R. Brille, das müsst ihr euch wirklich noch mal genau beschreiben lassen, wird vorgespielt, Eltern, wie sie auf ihr Kind einwirken. Ich hatte die auch und der Sinn dabei ist, die Eltern wirklich mal in die Perspektive des Kindes zu bringen, dass die Eltern mal wahrnehmen, wie wirkt es auf ein Kind. Ich mache das auch manchmal bei den Fortbildungen, dass ich wieder so. 00:10:00 nachstelle, die Situation und auch mal die Richter und Richter, mal das Kind spielen lassen und die Eltern. Wie ist es, wenn ich die ganze Zeit hör, deine Mama ist so und so, ist ein Idiot, dein Papa und der Vater sagt das Gleiche. Also wie geht es da dem Kind und ich denke auch, das ist das Einzige, wo man auch die Eltern mit sozusagen einfangen kann. Also ich nenn das immer das Sorgegespräch, dass ich so sage, ich mach mir große Sorgen um ihr Kind. Aber Andreas, um nochmal auf das paritätische Wechselmodell zu kommen, das steht genau in der neuesten Ausgabe der Praxis der Rechtspsychologie, dass wir da mehr Forschung brauchen. 00:10:34 Was bedeutet das paritätische Wechselmodell bei Hochstrittern? und es kann eben auch und ich denk, da dürfen wir auch nicht immer so schematisch denken, es kann auch bei Hochstrittern die beste Lösung sein. 00:10:47 Ja, dann bist du der einsame Rufer im Wald aus meiner, aus meiner. 00:10:50 Also es gibt den Richter von Schmettau in Erfurt und der hat leider hat er jetzt nichts mehr veröffentlicht, aber der hat schöne. Beschlüsse geschrieben und hat auch bei hochstrittigen Eltern, so wie ich das verstanden hab, das Wechselmodell und zwar gerade, wenn die in so Machtkampf verhaftet waren. Und wir müssen uns immer vorstellen, diese hochstrittigen Eltern sind nicht diese super reflektierten Menschen. Also man wünscht sich ja immer bei Gericht so ganz reflektierte Menschen, die sagen, ja, ich guck auf mein Kind, ich stell meine Bedürfnisse zurück und jetzt so ganz rational bespreche ich, was ist am besten fürs Kind. 00:11:24 Die Eltern haben wir ja nicht, dann werden die ja nicht, sagen, vor Gericht. Sondern wir haben ja die Eltern, die emotional so gefangen sind und belastet, dass sie eben diesen Schritt zurück nicht machen können. Und manchmal ist so ein Machtgleichgewicht dann doch die Möglichkeit, wo die Eltern dann eben doch so sagen, gut, Ich hab jetzt mein Kind genauso lang wie der Vater oder also beide so sagen und also oft wünschen sich ja deshalb die Kinder dann auch dieses paritätische Wechselmodell, weil sie wissen das ist sozusagen das einzige Modell. 00:12:00 womit die Eltern befriedet werden kann. 00:12:02 Ja, und dann wär auch noch die Frage, geht es um die Einführung des Wechselmodells, ne, oder ist es eine Abänderung, also weiß ich nicht, nach Trennung gibt es erst mal das Wechselmodell und dann kristallisiert sich das zur Hochstrittigkeit heraus, dann ist die Frage, ändert man das ab. oder lässt es bestehen, ne. Also sind schon noch mal andere Kriterien, die man da mit berücksichtigen muss. 00:12:24 Also man muss natürlich immer im Einzelfall gucken, als wir müssen immer gucken, wie ist die Beziehung von jedem Elternteil zum Kind. Also ist jeder Elternteil feinfühlig, kann er die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen, wie fühlt sich das Kind bei jedem Elternteil. Also es spielen ja viele Geschwister, genau, Kontinuität, wie, wie ist die räumliche Ausstattung, wie ist die Entfernung zwischen den Elternhäusern, Also ich denke, dass wenn ich mir so die Entwicklung angucke über die ganzen Jahre, warum soll nicht auch das paritätische Wechselmodell angeordnet werden? 00:12:59 Jedenfalls nicht als eine Möglichkeit, als eine Möglichkeit. Also irgendjemand hat mal gesagt, wie so ein Blumenstrauß, also da gehört ja eigentlich alles rein. 00:13:06 Ich les natürlich nicht alle veröffentlichen Entscheidungen, deswegen kann ich natürlich nur aus meiner kleinen Welt und Erfahrung das wahrnehmen, aber da wird noch zu oft, glaub ich, schematisch gedacht und dann. werden manche gute Lösungsmodelle erst gar nicht im, fließen Überlegungen nicht ein. 00:13:20 Das stimmt, aber wenn ich zum Beispiel ein Kind habe, was eine gute Beziehung zu beiden Eltern hat und ein 95 Modell hat, ja, und jetzt will der eine das Wechselmodell, aber die sind so massiv hochstrittig und das Kind findet die aktuelle Lösung eigentlich ganz O. K., zumindest kommuniziert es das so, dann gibt es, find ich, überhaupt keine Basis aus meiner Sicht, das einzuführen. Aber hat das Kind zum Beispiel den starken Wunsch, und die Situation ist ansonsten genauso gleich, dann kann man es ja erwägen, also ne, also das sind es ist ein Zusammenspiel. 00:13:53 Ich hatte mal so einen Fall mit einem Vater, der in Frankreich lebte und die Mutter in Berlin und ich komme gleich nachher noch zu einer soziologischen Frage, nämlich welche Eltern besonders anfällig dafür sind, aber stell mal zurück, aber die waren beide natürlich hochgebildet, ich glaube beide Doktortitel, und die waren in einem wirklich tödlichen Zweikampf miteinander verkrallt. Der Vater wollte, dass dieses Kind nach zu ihm nach Frankreich zieht, die Mutter Berlin. Die ganze Historie, die beim Kammergericht, das las sich wie eine Schauergeschichte. 00:14:25 Das Kind war zum Zeitpunkt der Entscheidung, beziehungsweise als ich den Fall bekam, 10 Jahre alt und seit dem zweiten Lebensjahr dieses Kindes gab es einen Hin und Herkampf immer zwischen Lebensmittelpunkt Vater in Frankreich, Lebensmittelpunkt Mutter und ohne Ende Anträge gestellt und so dann sofort. Und, das war ein Fall, wo ich aus laienhafter Perspektive jedenfalls relativ frühzeitig die Überlegung hatte, die du gerade auch noch mal erwähnt hast. Nämlich, kann man eine Prognose für den Fall treffen, dass wir beide irgendwie gesichtswahrend aus diesem Konflikt entlassen? 00:14:58 Ne, das ist ja so ein bisschen, in anderen Verhandlungsstrategien immer die Frage, du kannst selbst, wenn du in einer besseren Verhandlungsposition bist, dem anderen nicht alles nehmen, weil du musst ihm die Möglichkeit geben, irgendwie, du musst ihm die goldene Brücke bauen, er muss gesichtswahrend aus dem Konflikt rauskommen. Und das war so ein Fall, wo das Wechselmodell dann nicht, das Kind wurde rausgenommen, aber ich glaube, das ja, ja, aber ich glaube, dieser Fall wäre gut gewesen, um zu sagen, warte mal, wenn wir beiden die Möglichkeit geben, gesichtswahrend hier rauszukommen und das Kind wollte das Wechselmodell, dann. 00:15:30 hätte man den Konflikt so Kindeswohl gerecht gestaltet, dass weil die Eltern haben nicht mehr aufs Kind geguckt, die Eltern, denen ging es nur noch um wirklich obsiegen und verlieren. Ja, ich will gewinnen, ich will recht haben, ich habe doch nicht 8 Jahre umsonst gekämpft und da ist wirklich so, bau den Leuten die goldene Brücke, die kommen gesichtswahrend raus, die können mal wieder den Blick aufs Kind richten. Deswegen glaube ich nämlich, Hochstrittigkeit und Wechselmodell schließt sich nicht aus. Ja, Aber haben wir ja diskutiert, fand ich toll. Genau, Anne, ich will jetzt auch nicht so viel auf euch einreden, aber welche Eltern sind besonders anfällig für Hochstrittigkeit. 00:16:03 Also ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich die besonders viel habe. Also ich hab schon diese, ich nenn die immer intellektuelle hochkompetente Hochstetter, also es sind schon die Eltern, die sehr eigentlich kompetent sind. Also ich hab viele, die wirklich kompetent sind und da. ist es eben doch oft so Machtkampf und ich denke, das hat mit dieser Intensivierung der Elternschaft zu tun. Also das sind ja Eltern, die und das möcht ich jetzt mal so wirklich positiv formulieren, die sehr überlegt Kinder bekommen, die dann vielleicht schon älter sind. 00:16:37 Also das sind wirklich totale Wunschkinder, die haben sich ganz viel Gedanken gemacht und die wollen es wirklich perfekt machen. Also, ich denke an eine Mutter, die hat wirklich, also ich war beim Hausbesuch, ich saß dabei, ich habe gedacht, müssen wir die Kamera drauf halten für ein Lehrbuch. Ja, perfekt. Also, ich habe so gedacht, man kann es nicht besser machen. Das Kleine hat dann schon so auf so einer Viertel Geige gespielt und sie hat mit dem einen Kind getöpfert, mit dem anderen Fimo Knete und ganz empathisch auf das Kindereingang. 00:17:09 Perfekt. und der Vater war aber auch, sag ich mal, voll engagiert. Also beides super Eltern, beide wirklich jeder für sich top und die hatten auch eine gute Beziehung zu ihren Kindern und da ist ja so, ich versuch mich da auch mal in die Eltern reinzuversetzen. Also wenn man sich so reinversetzt, die haben wirklich ganz bewusst Kinder bringen, wollten alles perfekt machen, haben auch alles perfekt gemacht und dann kommt es zur Trennung. 00:17:40 die möchten, also was mir die Eltern immer sagen, ich möcht am Leben meines Kindes teilhaben, kann man ja auch verstehen. Und das ist dann letztendlich aber auch nach langen Jahren im paritätischen Wechselmodell geendet. 00:17:53 Also das waren für mich so Eltern, wo das für mich auch passt, dann ein bisschen provokativ, aber wo man eigentlich auch sagen muss, da sind dann die Bedürfnisse der Eltern einfach auch schon beim Kinderkriegen im Vordergrund, ne. Also dann ist es ja Selbstverwirklichung, ja, es ist so mein Kind und ne, und nicht oder ich find es besonders gut, also das Glück, dem Kind was zu geben, soviel ich eben kann, und wenn es beim anderen ist, dann geht es ihm nicht, dann ist der dran, sondern es ist mein Kind. 00:18:20 Ja, aber ich würd es gar nicht mal jetzt so negativ aussehen, sondern wirklich, ich möchte es gut machen. Und ich sehe das auch gerade bei jungen Eltern, aber ja, auch als Pater und hab ich so ganz junge Eltern, wo ich denk, Mensch, die machen, die strengen sich wirklich wahnsinnig an. Die sind auf Instagram, auf TikTok, die lesen zig Ratgeber, die wollen es wirklich perfekt machen, sowohl Mutter als auch Vater. Und ich kann dann auch verstehen, nach der Trennung, warum soll man jetzt sagen, das Kind bleibt nur bei einem Elternteil. 00:18:50 Nee, klar, das sind die, die ich so als sehr hochstrittig erlebe. Und wie kriegt man die? dass die was verstehen. Also, die kriegt man nur über 'Ich mache mir Sorgen um ihre Kinder', womit man sie kriegt. Ich habe meine Familientherapieausbildung bei Martin Kirschenbaum, der hat bei den Hochstädtern gesagt, mit Weisheit arbeiten. Also, Weisheit heißt, ich erzähle natürlich immer kaukardischen Kreidekreis, die meisten kennen das, aber manchmal erzähle ich es noch mal. Ich erzähle auch manchmal Michael Kohlhaas von Heinrich von Kleist. 00:19:24 dass ich sage, gut, es gibt ja manchmal kleine Ungerechtigkeiten, die passieren bei Gericht. Also es gibt auch manchmal so Sympathieträger, denen ist irgendwie vor Gericht sympathischer als andere. Also und dass ich sag, gut, kann sein, da gab es jetzt eine kleine Ungerechtigkeit. Sie jetzt haben sie die Wahl, dann erzähle ich Michael Kohlhaas, sie können jetzt alles zerstören, nur Feuer und alles, weiß ich nicht, tote Gäule und sonst was hinter sich lassen oder den Schmerz anerkennen, aber sie gucken jetzt trotzdem irgendwie nach vorn. Und manchmal hilft es auch mit dem Gesichtsverlust. 00:19:55 Ich fällt mir ein Fall ein, da wollte die Mutter wegziehen. sehr netter, empathischer Vater, wo man dann so sagen konnte, also wer ist eigentlich der bessere Elternteil und der bessere Elternteil ist immer der, der loslässt. Also das kann man ganz klar sagen, der, der sozusagen nicht mit aller Gewalt am Kind zieht. Also das kann man auch manchmal den Eltern noch mal vermitteln. 00:20:18 Was ist denn dein Gefühl, wie ist das Verständnis von Richtern und Richtern da draußen für diese Problematiken? 2 Teile vielleicht der Frage, A. wie würdest du den Wissensstand einschätzen und die Fortbildungsangebote, die es gibt und B. erlebst du auch Richterinnen und Richter, die da in gewisser Weise beratungsresistent sind und doch an alten Mustern festhalten. 00:20:38 Also ich muss sagen, dass ich hier in Berlin und Brandenburg sehr fortschrittliche Richterinnen und Richter erlebe, muss ich so sagen. Also die sind eigentlich sehr offen für alles. Anders sieht es vielleicht im ländlichen Bereich aus oder auch im. mehr Süddeutschen haben. Also man muss schon sagen, es gibt ja auch, muss ich immer aufpassen, was ich jetzt sage, ja, alles gut, also muss ich ein bisschen aufpassen, aber es ist natürlich schon auch ein Unterschied jetzt in den Rollenmodellen. Also wenn ich jetzt eine, eine Hausfrauenehe hab, 00:21:09 in Bayern, darf ich gar nicht sagen. Neulich hieß es, ich würd Bayern-Bashing machen, aber ich hab Stuttgart erlebt, also ich sag mal so mal, ich, ich stamm ja aus Baden-Württemberg und und meine, ich hab ganz viel Verwandten in Bayern. Also insofern, aber es ist natürlich ein Unterschied, ob ich jetzt, sag ich mal, eine noch mehr Hausfrauenehe hab und dann trennen sich die Eltern und ich sag jetzt mal bisschen klischeehaft und der Mann arbeitet als Manager 60 Stunden, dann bietet sich jetzt nicht so das paritätische Wechselmodell an. hier in Berlin und Brandenburg, wo ich doch eigentlich, ich sag mal, 90%, dass beide vollberufstätig sind, ist es noch mal eine ganz andere Situation. 00:21:48 Ich erleb hier eigentlich die Richterin Richter auch sehr offen und bei Fortbildungen muss man sagen, wir haben ja so eine indirekte Fortbildungspflicht. 00:21:57 Schon mal diskutiert. 00:21:58 Ja, also ein Gesetz gegen sexualisierte Gewalt, ich glaub 23 war das, genau, genau. Und ich mach ja viel Fortbildungen, Richterinnen und Richter. Was schon interessant ist, es gibt manche Richter, da denk ich mir, komisch, sie sitzen ja schon wieder hier. Ich hatte einmal so ein Jugendrichter, da war dann das vierte Mal bei mir irgendwie in der Fortbildung gelandet, wo ich gedacht hab, Mensch, jetzt reicht es mal langsam, sozusagen. Also es gibt welche, die machen ganz, ganz, ganz viel Fortbildung und dann gibt es natürlich welche, auch die machen nicht so viel Fortbildung. 00:22:33 Ich hab noch mal eine Frage, hatten wir vorher mal kurz besprochen, der Terminus Bindungstoleranz und Intoleranz und Gatekeeping. ist für mich ja auch relativ neu. Ja, kannst du das noch mal differenzieren. 00:22:52 Expertenwissen. Also, Bindungstoleranz haben wir bisher immer benutzt und ich hab mich da auch immer gerichtet nach dem Herrn Temme Zürich, Psychologe. Der hatte schon so ein dreistufiges Modell. Also, er spricht von Bindungsfürsorge, wenn ich proaktiv den Kontakt unterstütze und sag, so jetzt geh mal zum Papa, das wird ganz toll. Bindungstoleranz, wenn ich das so zulasse und Bindungsblockierung, wenn ich den anderen ablehne und dann auch sage, der ist für das Kind nicht gut. 00:23:24 Also eher grundlos, sozusagen grundlos. Und jetzt haben wir das neue Konzept des Gatekeepings von Salzgeber und Kindler und das unterscheidet sich da so ein bisschen. Also die sagen, es gibt das unterstützende Gatekeeping, das wär wieder, wenn ich proaktiv sag, Mensch, das war toll und mit, beim Papa, du gehst da schwimmen, also sind wir so proaktiv. Und die zweite Stufe ist das schützende Gatekeeping, das heißt, dass man den Zugang zum anderen Elternteil einschränkt, aber aus einem Schutzinteresse. 00:23:58 Also ich sag mal, Beispiel, der andere Elternteil hat ein Suchtproblem und als Mutter sag ich, Mensch, da muss ich ein bisschen aufpassen, ich mach mir da Sorgen. Aber es ist sozusagen berechtigtes Schutzinteresse und dann gibt es das restriktive Gatekeeping oder Gate Closing. Das wäre wie diese Bindungsblockade. Das ist, dass ich den anderen ablehne und dann dem Kind auch abspreche, dass es eine positive Beziehung zu dem Elternteil hat. Also, das sind diese Fälle, wo man dann auch manchmal von. 00:24:28 Manipulation spricht. 00:24:30 Und es wird jetzt gesagt, dass man das neue Konzept benutzen soll. Also es hat sich jetzt. 00:24:36 Die Vorteile des neuen Konzepts. 00:24:38 Also erstmal dieses dreistufige und der Vorteil und schützend und restriktiv, genau. Und bei dem schützenden Gatekeeping, dass man schon auch sagt, man muss wirklich auch gucken, ist es vielleicht ein berechtigtes. schützendes gibt es in dem alten Modell ja nicht, ne, das gibt es im Alten nicht. Also es muss ja nicht alles Bindungsintoleranz, genau, es, also wir müssen da schon genauer gucken, also, ein Elternteil, ich sag mal, konsumiert jetzt wirklich übermäßig Drogen, dann ist es ja auch ein wirklich berechtigtes Schutzinteresse, dass ich sag, gut, das Kind kann da jetzt vielleicht doch nur unter Aufsicht. 00:25:14 Was wir ja oft haben, ist bei den Kindern in den massiven Loyalitätskonflikten, dass die dann sagen, wir der Mutter erzählen, ja, beim Papa ist es so schrecklich, ja, weil der schreit mich mal an oder so. dann aktiviert das ja auch bei der Mutter ein Schutzbedürfnis, möglicherweise und dann könnte man es ja auch als schützendes Gatekeeping definieren, ist aber eigentlich begründet in dem in der Hochkonflikthaftigkeit. 00:25:38 Also da bräuchte man tatsächlich dann doch ein Sachverständigengutachten, müsste der Sache natürlich genau nachgehen. Wie würde man das aber benennen, wenn es so diese Dynamik wäre? Wäre ich sag mal Beispiel, was ich tatsächlich hatte, ich war. beim Hausbesuch, jetzt in dem Fall beim Vater und hab gesehen, wie der den Kindern gekocht hat, so ein Topf Nudeln und die haben da auch gegessen. Dann hat mich am nächsten Tag die Mutter angerufen und hat gesagt, ja, Frau Huber, ganz schlimm, die Kinder kamen ausgehungert bei mir an und haben kein Essen gekriegt. Und ich hab ja mit eigenen Augen gesehen, dass die gegessen haben. 00:26:09 Also das wäre so was, wo vielleicht die Kinder, also da muss man natürlich genau sagen, dass die Kinder, weil die möchten ja, es ist immer dem Elternteil recht machen. ist es, würde ich jetzt in dem Fall vermuten, oder ist es das, sozusagen, was vorgetragen wird, was, wo es überhaupt keine, wie soll ich mal sagen, Faktenbasis dazu gibt? O. 00:26:33 K., könnte es auch Lüge nennen, ne. 00:26:35 Ja, ja, ich sag ja landläufig, also ja. 00:26:39 Also es ist ja so, dass ich hatte heute gerade eine Besprechung mit einem Mandanten von mir, der ein Verfahren hat im im Brandenburgischen. jetzt nicht sagen, welches Gericht, weil dann und jedenfalls so eine Mutter habe ich noch nicht erlebt, was werden Sachen sozusagen erzählt von Verfahrensbeistand, von Jugendamt und sie behauptet noch das Gegenteil, noch in der mündlichen Verhandlung und denkt, sie könnte die Richterin vom Gegenteil überzeugen und die verbreitet Unwahrheiten in einer Massivität, dass es wirklich gruselig ist. 00:27:09 Die Frage, die sich da anschließt, ist ja, wie macht ihr das, Hochstrittigkeit ist ja das eine. Aber es rutscht ja manchmal an diese pathologischen Verhaltensweisen ab. Also jemand hat wirklich eine Borderlinerkrankung oder Realitätsverweigerung, Schizophrenie, was weiß ich, Paranoia, alle diese Dinge. Sind hochstrittige Eltern mental immer gesund oder. 00:27:31 Ich bin jemand, der vorsichtig ist, sozusagen mit diesen Diagnosen, weil manchmal machen wir es uns zu einfach und sagen vorschnell, ja der muss ja irgendwie. ich sag jetzt mal, psychisch erkrankt sein. Also man sollte schon sehr genau gucken, aber natürlich gibt es auch die Fälle, ich erkenne es immer daran, wenn nur einer der Streitforsierer ist. Also wenn wirklich, um zu meiner ganz ersten Frage zurückzukommen, die einseitige Hochstrittigkeit, gibt es, gibt es nicht, oder doch, wenn einer wirklich der Streitforsierer ist, der andere ganz und das erfährt man aber über die Fachpersonen und das sieht man auch an der Aktenlage. 00:28:04 Also einer ist ganz umgänglich verträglich. und der andere Elternteil ist sozusagen der Streitversierer, der sich ständig mit neuen Anschuldigungen ans Gericht wendet. Dann muss man natürlich schon genauer gucken. 00:28:19 Gibt es ja, ich mein, erleben wir ja in der Praxis oft, ne Vorwurf sexuellen Missbrauchs, Riesendramen werden da ausgelöst. Also gibt es ja tatsächlich natürlich, aber. gibt es natürlich auch genug Fälle, die ich selbst erlebt habe, wo Umgangsverbote ausgesprochen wurden. Das Kind hatte den einen Elternteil, meist der, der Vater, der beschuldigt wird, dann ein Jahr nicht gesehen und am Ende stellt sich raus, war das nicht so. Dann lastet ja auf euch auch eine riesen Verantwortung, ne. 00:28:44 Ich meine, ja, also das sind die aller, aller schwierigsten Fälle, die mit dem Missbrauchsverdacht und Abklärung und das ist natürlich gerade, wenn es dann kleine Kinder sind, die nicht aussagetüchtig sind, extrem schwierig. 00:28:59 Das kann ich dir nur so berichten. Also, vielleicht mal mein Blick, da kommen halt bei männlichen Mandanten, also Männern, die zu mir kommen, Vätern, ist es natürlich immer eine Grundangst. Ja, also das erlebe ich ganz oft. Das muss nicht mal vorher ein Thema gewesen sein, weil es natürlich auch im Internet kursiert. Ja, dann diese Angst, ich werde jetzt hier wegen sexuellen Missbrauchs, die kommt jetzt als Allzweckwaffe gegen mich und dann sehe ich mein Kind erst mal 2 Jahre nicht mehr. Und dann die Leute zu beruhigen und zu sagen, na ja, also es ist so, wenn der Vorwurf käme oder schon gekommen ist, dann gibt es die und die Methoden, dann wird sicherlich aus meiner Sicht wurde dann immer ein Gutachten eingeholt, dann muss ja abgeklärt werden. 00:29:35 Ja, das kann 6789 Monate dauern, aber nach meiner jedenfalls Erfahrung wurde immer relativ schnell festgestellt, ist da was dran, ist da nichts dran. So, aber natürlich ist es eine Angst, die die Leute begleitet, ja, die die Männer, die Väter oft begleitet und wo als Anwalt dann irgendwie auch teilweise dann die erstmal die Worte finden muss, das zu erklären. 00:29:57 Ja, und das sind die Schwierigen. Ich bin froh, dass wir die Kinderschutz. Ambulanz jetzt haben in Berlin, also wo man sehr schnell die Kinder hinschicken kann. 00:30:03 Können wir ja mal auf alle Hörerinnen und Hörer sagen, wo die ist. 00:30:08 Expertenwissen, Kinderschutzambulanz der Charité, die haben dort 2 Rechtspsychologinnen, also gibt wirklich eine schnelle Verdachtsabklärung und das bringt einen dann natürlich schon mal wesentlich weiter. Und es sind tatsächlich die allerschwierigsten Fälle, allerdings müssten die wirklich auch mehr Mittel bekommen. 00:30:25 Wie finanzieren die sich? Überhaupt vom Senat, vielleicht aber auch, aber die, die haben wirklich nicht viele Stunden pro Fall im Grunde und die schaffen es dann auch nicht immer, die Berichte in der Zeit zu schreiben, wie sie es gerne würden, weil sie eben so viele Fälle haben und das finde ich eine Katastrophe. 00:30:44 Ja, weil ich finde auch Zweifel zu wenig für eine 4000000 Einwohner Stadt irgendwie, also. 00:30:49 Genau, es müsste wirklich irgendwie ausgebaut werden, weil es einfach schade ist, ne. Da kann man ja noch mal dein österreichisches Konzept da ne würde ja auch in vielen Fällen helfen, also für diese hochstrittigen Fälle würde ich mir wirklich für die Zukunft wünschen. 00:31:04 Eine engere Zusammenarbeit zwischen Gericht und einer spezialisierten Beratungsstelle. Also man darf nicht vergessen, dass es verletzte Eltern sind, die eben wirklich Halt brauchen. Und dieses Unverbindliche, dass man sagt, ja gehen Sie mal in die E. F. B. und keiner kümmert sich drum, kommen die Eltern da an oder nicht. Dann ist es ja oft so bei den E. F. B. s in Berlin, dass wenn es ein laufendes Verfahren gibt, dass sie sagen, nö, dann beraten wir gar nicht, das ist eben zu wenig. 00:31:31 Ich habe noch mal eine Frage. Ja, was mir relativ häufig begegnet sind Fälle von Hochstrittigkeit mit einem jungen Kind, wo die Alleinsorge bei der Mutter liegt. Ja, und die Fälle, von denen ich rede, das sind Fälle, wo man eher tendieren würde zu einer einseitigen Hochstrittigkeit. Ja, weil die Mutter dann kein Interesse an der gemeinsamen Sorge hat und schon gar nicht an einer Umgangsausweitung, warum auch immer. Ja, Und dann stellt sich aber raus, mit der Zeit, dass der Vater der deeskalierende Elternteil ist, der Elternteil, der eigene Bedürfnisse zurückstellen kann, der Elternteil, von dem das Kind profitieren kann und der Elternteil, der vielleicht auch dazu beiträgt, dass das Bild so ein bisschen korrigiert wird, wenn er auch Kontakt hätte zur Kita, zur Schule und so weiter. 00:32:19 Ja, würdest du in so Fällen die gemeinsame Sorge auf Antrag des Vaters empfehlen? oder das einfach ausschließen, weil es eben klar ist, dass eine Hochstrittigkeit vorliegt. 00:32:31 Das ist natürlich nicht schwierig. Also man muss auf folgende Faktoren gucken, man muss gucken, Erziehungskompetenzen, wie sind die bei beiden Eltern ausgestattet, angenommen, die sind bei beiden gut. Genau, da muss man gucken, ob der Vater wirklich, also gibt es Einschränkungen bei der Mutter in der Erziehungskompetenz, dass man sagt, der Vater ist da ganz wichtig, um das zu kompensieren, auf jeden Fall im Kontext der. Bindungstoleranz oder im Gatekeeping, darauf müsste man gucken. Wille des Kindes, da ist das Kind zu klein und man muss sozusagen doch letztendlich, also Bundesverfassungsgericht, sagen wir mal so, in der Gesamtbetrachtung, man muss in der Gesamtbetrachtung gucken, was ist für das Kind das Bessere. 00:33:10 Also wir dürfen auch nicht, da gibt es gerade ganz neue Beschlüsse vom O. L. G. Frankfurt, da haben die das noch mal betont, die Aufgabe des Familiengerichts ist nicht, ein Elternteil zu bestrafen. Auch wenn der uns, ich sag jetzt mal in Anführungsstrichen, irgendwie nervt, haben wir nicht die Aufgabe zu bestrafen. Wir müssen immer ganz rational auf das Kindeswohl gucken und ich mache es wirklich so, dass ich dann alle Varianten durchspiele. Also, was heißt es, gemeinsame Sorge? Also, wenn du zu dem Ergebnis dann ist der Streit so extrem, 00:33:43 Das ist im Kindeswohl schade. Dann müsste man eher sagen, alleinige Sorge. Wenn man aber sagt: "Gut, was ich mir da immer noch angucke, ich nenne das so die Lebensentwürfe und Lebenswelten", das ist was, was ich mir übrigens auch immer angucke, neben Kommunikation und Kooperation. man hat manchmal Eltern, die sagen zwar, sie können gar nicht so kooperieren, dann geh ich zu den Hausbesuchen und denk mir, hä, das ist ja alles nahezu identisch, jeder trinkt da seinen Kräutertee, die Wohnung ist irgendwie gleich, also ähnlich eingerichtet und die haben so eine ähnliche Weltanschauung, dann ist es für die Kinder auch nicht so schwierig, dann können die meistens auch ganz gut kooperieren. 00:34:21 Problematisch ist Beispiel, ich hatte mal die Mutter beim Zeugen Jehova und der Vater sagt, ich bin überzeugter Atheist. und wo die Lebenswelten so ganz unterschiedlich sind, dann ist es noch mal schwieriger. Also da würde ich eben noch mal gucken, wie ist so die Weltanschauung und was stehen überhaupt für Entscheidungen erheblicher Bedeutung an. Also das gucke ich mir auch immer praktisch an, auch im Rahmen der Begutachtung. Ich frage dann immer, ich fange immer an mit Religion, weil hier sind die meisten nicht religiös gebunden. Also Berlin Brandenburg, dann sagen die Eltern immer so, ach nö, Religion, da gibt es keinen Streit. 00:34:53 Dann sage ich, gut, wie sieht es aus jetzt mit Arztbesuchen, Impfung und so weiter. Dann sagen die: "Ja, wir gehen hier schon." immer zu unserer Ärztin hier an der Ecke. Dann sage ich, da gibt es ja auch keinen Streit. Und dann frage ich, wie sieht es mit Kita aus? Dann sagen die, ja, gehen wir auch hier an die Ecke zur Kita. Und dann sage ich, das sind eigentlich auf die Zukunft bezogen keine Auseinandersetzungen in Bezug auf Entscheidungen erheblicher Bedeutung zu erwarten. Also so gehe ich da eher vor. Also ich lasse mich da nicht, wenn einer sagt, ja, wir, wir können nicht kommunizieren, das reicht mir noch nicht aus, sondern ich dekliniere das wirklich durch. 00:35:27 Aber bei Fällen, wo das vorliegt, ja, wo du bei meinen Fällen jetzt zum Beispiel den Vater hast, der sagt, hey, soll die Mutter die Kita aussuchen, alles gut und so, ne, er möchte nur. auch mit der Kita im Kontakt sein, um mehr zu erfahren, weil die Kommunikation einfach nicht funktioniert zwischen den Eltern. Ja, also wenn er wirklich ein deeskalativer Elternteil ist, vielleicht sogar anbieten würde, der Mutter zu ihrer Beruhigung Teilvollmachten auszustellen, damit sie eben keine Angst haben muss, die Impfung nicht mehr durchführen zu können oder sowas. 00:36:01 Ja, da würde doch die Hochstrittigkeit nicht gegen eine gemeinsame Sorge sprechen, oder. 00:36:06 Also so wie du es jetzt erzählst, nicht. Also du müsstest dann eben gucken, wie sieht es aus unter der gemeinsamen Sorge. Also da wäre ja der Vorteil, dass der Vater sozusagen, der ja Kompetenzen mitbringt, als Ressource da ist. Oder ist es so, dass die Mutter dann völlig sozusagen in ihrer Erziehungsfähigkeit dadurch eingeschränkt würde, also auch in ihrem Erleben. Also das müsste man sozusagen genau abwägen und. sich anschauen. In ihrem Erleben, dann ja schon mal, also weil ich sag mal so, die die neueste Rechtsprechung, weil sie, weil ihr da immer die Beschlüsse verfolgt, Zugang. 00:36:43 Also die neueste Rechtsprechung sagt eben nach diesen Artikeln von Zimmermann, den Artikel, ich hab 23 alter Wein in neuen Schläuchen, es gab erst 'n Artikel von Rücker zur Entfremdung und dann gab es das Replik von Zimmermann und Walper und Co. die sagen, man kann nicht per se sagen, dass der Kontakt immer positiv ist, sondern das hängt eben von verschiedenen Variablen ab. Und die sagen, wenn das eben sehr, sehr strittig ist, dann kann das Kind nicht unbedingt von dem Kontakt profitieren, sondern das muss man sich wirklich im Einzelfall angucken. 00:37:22 Es gibt halt keine Vermutungsregelung im Kindschaftsrecht, ne, die gemeinsame Sorge entspricht nicht immer dem Wohl des Kindes. es ist ja nicht so. Also es gibt manchmal so landläufige Meinung, wie so eine, beide Eltern müssen die gemeinsame Sorge haben, das ist, ist doch wohl eine gesetzliche Vermutung, das ist ja gerade, ist ja nicht so. Ja, und nee, also nee, es ist so, wenn die Eltern verheiratet sind, dann haben beide die gemeinsame Sorge, aber es gibt keine gesetzliche Vermutungsregelung, dass die gemeinsame Sorge immer dem Wohl des Kindes entspricht. Aber nach dem Motto einer widerlegbaren Vermutung, nee, das gibt es nicht. 00:37:54 Nee, aber es ist schon so, dass der Gesetzgeber von der gemeinsamen, Sorge ausgeht, also die zu installieren, wenn nichts Gravierendes. 00:38:03 Dagegen, nichts entgegen spricht. 00:38:05 Ja, aber es, ja. 00:38:07 Und das ist eine höhere Schwelle, insofern wäre bei deinem Fall schon, weil da ist ja die Kindeswohlschwelle höher, wenn nichts dagegen spricht. Das heißt, so wie du den Fall geschildert hast, spricht ja nichts dagegen. 00:38:18 Was ist deine Frage gewesen, Andreas. 00:38:20 Die Frage, die glaube ich doch den eher aus meinem Fachbereich oder den Mandanten und Mandantinnen brennt, ist wie lange dauert so ein Sachverständigengutachten und was kostet das Anne. 00:38:29 Ja, also Sachverständigen dauert also ich sag mal so pi mal Daumen 4 bis 6 Monate und Kosten ist bundesweit sehr unterschiedlich, kann man mal sagen. Also in Berlin haben wir immer die Grenze 8000 ich weiß jetzt gar nicht, ob die jetzt erhöht wird, also mit Umsatzsteuer. gibt ganz große Unterschiede in N. R. W., sagen meine Kolleginnen, da rechnen sie durchschnittlich 12000€ ab, ist die gleiche Tätigkeit. 00:38:56 Ich hab auch schon mal ein bayerisches Gutachten erlebt, aus der Nähe von München, das war noch deutlich teurer. 00:39:01 Ja, ja, also mir sagen die Kolleginnen in N. R. W., auch Bayern, also ein einfaches Gutachten, 12000. 00:39:08 Ich hatte mal ein Gutachten, wo der. Gutachter sich die Schule und Lebenswirklichkeit des Kindes in London angesehen hat und dazu auch hingereist ist. Und es gab dann viele, viele hin und her Fragen und gab Fragen des Gericht, da wurde so ein kleines Ergänzungsgutachten geschrieben und da waren die Beteiligten am Ende jenseits der 40000€ gewesen für das Gutachten. 00:39:29 Ne, oh mein Gott. 00:39:30 Da war ich 3 oder 4 Jahre Anwalt, da habe ich sowas noch nie erlebt und das war auch bisher das Teuerste, was ich erlebt habe. Die müssen ja dann immer auch das Gericht fragen oder ankündigen, ne, wird mitgeteilt, dass mit Blick auf den erhöhten Begutachtungsaufwand jetzt weitere Kosten von Sohn stehen und da gab es dann 345 Nachfragen. Da wurde dann allen Beteiligten schon klar, das wird teuer, aber weil die Konstellation so besonders war, hat das Gericht dem auch immer dann ist dem auch immer gefolgt. 00:39:53 Ja, ja, nee, also in Berlin, Brandenburg gibt es immer Kostengrenzen, das gibt es in anderen Bundesländern nicht, Das heißt, in anderen Bundesländern gibt es ja gar keine Grenze, aber in Berlin wird die immer im Beschluss reingeschrieben. Problem ist so ein bisschen, also ich sag mal zwei Seiten. Erstmal finde ich, muss man das den Eltern, also wenn Selbstzahler sind, ganz klar sagen. Also ich gehöre zum Beispiel zu denjenigen, die sagen. Gutachten ist immer jetzt bei den Trennungseltern, was anderes ist im 1666 Bereich, ich sage, ist immer die schlechteste Möglichkeit. 00:40:24 Also ich rate den Leuten auch ab vom Gutachten, ich sag, gucken sie, machen sie alles, gehen sie zur E. F. B., gehen sie überall hin und gucken, dass sie sich irgendwie einigen. Ich persönlich würde mich nicht begutachten lassen, wäre ich zu geizig, Geld würde ich anders investieren, sage ich ganz klar. 00:40:39 Ich will auch niemand, dass mir jemand irgendwie mich analysiert oder irgendwie. 00:40:42 Ja und sitzt dann bei mir auf dem Sofa. ganz klar, würd ich nicht, aber ich würde mich auch nicht so streiten, dass es zur Begutachtung kommt, muss ich ganz klar sagen. Das heißt also, ich find, man muss den Eltern da rein Wein einschenken, sagen so und so und die, die und die Kosten kommen auf sie zu. Einmal ist es mir wirklich gelungen, da hab ich den Eltern, die waren beides Anwälte, ich war schon bestellt und dann hab ich mich, die wussten nicht, dass sie Gutachten zahlen, sondern da hab ich gesagt, so jetzt zähl ich Ihnen mal alles auf. Also das Gutachten wird, weiß ich nicht, 8000,00€ kosten. 00:41:14 Dann habe ich gesagt, sie werden sich wahrscheinlich mit dem Ergebnis nicht zufrieden stellen. Haben sie genügt. Haben sie gesagt, gut, dann geht es in die zweite Instanz. Dann wollen sie wahrscheinlich noch mal neues Gutachten genügt. Und gut, noch mal, dann wird es teurer, vielleicht 10000,00€ Ich habe denen alles vorgerechnet und dann habe ich gesagt, nö, wir einigen uns. 00:41:33 Und das ist wirklich ein großer Motivator. Also die Vermeidung des Gutachtens hat Befriedungselemente. 00:41:40 Ja, und finde ich auch richtig, weil ich sag es immer so ein bisschen hart, es ist immer besser, sich zu einigen. 00:41:46 Ja, insbesondere weil man ein Gutachten ja nicht in Auftrag gibt bei den Fällen, die eindeutig sind, sondern bei den Fällen, wo es eben einer Abwägung bedarf. Und dann können eben kleine Unterschiede zu gravierend gravierenden Entscheidungen führen, ne. Also die sind immer besser beraten, wenn sie es schaffen, sich zu. 00:42:06 Und ich finde, man sollte das den Eltern auch klipp und klar sagen. Also ich wundere, mich immer, ich hab häufig Eltern, die wissen gar nicht, dass sie Gutachten bezahlen müssen, also Selbstzahler und wissen es gar nicht, wo ich denk, das muss man auch ganz transparent den Eltern mitteilen, damit sie sich auch entscheiden und sagen, nee, ich geh jetzt doch noch mal in die E. F. B., ich guck mal, ob wir das nicht irgendwie anders hinkriegen. 00:42:27 Ist in anderen Bereichen des Familienrechts genauso ein Motivator, wenn ich den Leuten sage, O. K., sie können jetzt hier einen Gutachten zur Bewertung ihrer Gesellschaftsanteile für 10000€ einholen. im Zonenausgleich zum Beispiel, dann sagen Leute genauso, oh das muss ja nun wirklich nicht sein. Und in Kindschaftssachen erlebe ich das genauso, ja, zumal das ja nicht dabei bleibt, sondern du hast ja schon gesagt, die wollen dann eine methodenkritische Stellungnahme irgend eines anderen Gutachters einholen. Verfahrensbeistandskosten vergessen übrigens auch viele, dass sie das zahlen müssen. Ist jetzt keine 10000€ wissen, aber und und das mache ich genauso. 00:42:59 Ich rechne denen das vor, mich müssen sie bezahlen, weiterhin und wahrscheinlich wie noch andere. Personen, die dazu, das ist ist. 00:43:08 Und die Gutachten werden immer teurer, muss man auch sagen. Also wir haben ja die Mindeststandards, was ja auch sehr gut ist, aber wir haben neue, ne, genau, neuesten die Mindeststandards, aber wir haben eine Zunahme. Ich hab heute mit dem Richter telefoniert, der hat auch gesagt, er kommt da nicht mehr hinterher. Wir haben eine Zunahme an diesen hochstrittigen Fällen, die sich ja auch mit dem Gutachten nicht zufrieden geben, sondern die sagen, ich hole jetzt eine methodenkritische Stellungnahme ein. Ich möchte noch ein Gegengutachten und die. 00:43:38 Sind ja dann wirklich nicht mehr gedeckelt, weil es ja dann privat in Auftrag gegeben wird. Da sind auch schon Leute vom Hocker gefallen, als dann irgendwie 10.000 oder 15.000 Euro für die Methode und kritische Stellungnahme aufgerufen wurden. 00:43:49 Genau, und das Problem ist ja, was die Menschen nicht verstehen, ich bin da auch immer transparent, ich sag, wir sind nicht in den Naturwissenschaften. Also es ist nicht so, dass wir irgend so ein Maßband haben und wir messen ab und sagen, also der ist jetzt 5 Millimeter besser oder als der andere. Das heißt, so ein Gutachten hat natürlich immer Interpretationsspielraum, sind Eindrücke im letztlich ne, weil wir haben natürlich schon unsere Testverfahren. Aber wenn ich an die Interaktionsbeobachtung denk, wir sitzen da, wir gucken uns das alle an, die Marschak Heidelberger Marschak Interaktionsdiagnose, dann geben wir so Aufgaben, aber letztlich interpretieren, also wir interpretieren ja dann und natürlich ist es auch störanfällig und das ist was, was man den Eltern, glaube ich, auch als vermitteln muss. 00:44:37 Ich glaube, die denken oft, ein Gutachten ist so, wie vielleicht, weiß ich nicht, sind Ingenieurswissenschaftler, kommt einer, der misst ab und sagt dann, ich bin der Bessere. Also das wünschen sich ja die Eltern. 00:44:49 2 Sachen, die ich auch noch oft sage, ist A. sie entmündigen sich selbst, also Privatautonomie. Jetzt haben sie noch die Möglichkeit mit ihrem Partner oder ihrer Expartnerin zusammen eine Lösung zu finden, die sie beide wollen. Wenn die Gutachterin oder der Gutachter, Tochter kommt, die kommt zu irgendeinem Ergebnis, das Gericht macht daraus noch mal irgendwas, da entscheidet dann also irgendeine dritte Person. 00:45:08 Die sie nicht kennen. 00:45:09 Die sie nicht kennen, möglicherweise über ihren Kalender, was Umgang angeht oder wer darf welche Entscheidung treffen im Sorgerecht oder auch lebt das Kind überhaupt noch bei mir, wird es herausgenommen oder ähnliches, noch haben sie die Möglichkeit und die zweite Sache ist, was ich sage und es sind auch natürlich Momentaufnahmen, Also, ein zehnjähriges Kind ist in 4 Jahren einfach mal Pubertät, was weiß ich, ja, anderes Peergroup Entwicklung auf dem Gymnasium statt auf der Grundschule, einem ganz anderen Umstand. Da kann schon die Lösung, die jetzt die 20000€ gekostet haben, kann dann schon nicht mehr gelten. 00:45:40 Dann fangen sie das Ganze von vorne an. Also, eine Einigung trägt dann auch länger, weil man da sich ja dann auch, wenn man es einmal geschafft hat, sich zu einigen, jedenfalls oft die Prognose gut ist, dass man auch weiter diesen Weg zusammen geht. Und das ist schon so, dass dann viele sagen. Na dann, bei mir ist ja immer die Frage, dass ich dann die Leute sagen sollen, eine Mediation machen, ne? Also da gibt es ja auch Kolleginnen und Kollegen von mir aus dem aus dem Rechtsanwaltsbereich, die gute Mediation anbieten und das ist auch auch wichtig, ja. 00:46:09 Also das ist immer besser, also ich bin immer dafür, dass den Eltern, das kann man sozusagen den Eltern nicht nachdrücklich genug nahelegen, sich da zu einigen. 00:46:18 Setzt nur voraus, dass sie auch wirklich bereit sind, eigene Sichtweisen und Ziele zu hinterfragen, ne? Also, das setzt es schon voraus. 00:46:27 Also, trotz aller Verletzung und Trauer und alles, was dazu gehört, trotzdem Schritt zurückgehen und in Distanz gehen und sagen: 'Gut, ich bin verletzt und traurig und so weiter.' Und trotzdem mache ich jetzt so einen Schritt zurück und guck mit einer gewissen Distanz, wie kann ich das bestmöglich regeln für mein Kind. Ja, genau. 00:46:52 Erlebst du Anfeindungen. 00:46:55 Ja, ja, von den Eltern, von den Eltern, also das macht, glaub ich, die Sache auch anstrengend, von den Anwälten, natürlich, Eltern, ja, nach dem Gutachten, aber wahrscheinlich erst nach dem Gutachten. Neulich hatte ich jetzt einen, da hat die Anwältin mich die ganze Zeit so richtig biestig angegangen, regelrecht, und das hat auch in letzten Jahren zugenommen. 00:47:19 Ich hatte neulich einen Fall, da war eine Anwältin, die Verhandlung war zu Ende und die geht auf den Flur raus und dann schreit sie mir hinterher, guckt euch den an, das ist ein ganz unfairer Anwalt. Ich habe eine Lösung gesucht, ich habe auch nur ganz normal vorgetragen. Sie hatte halt nicht recht mit ihrer Rechtsauffassung und war auch noch schlecht vorbereitet, aber da habe ich auch gedacht, da verroht schon was, ist ja ein gesellschaftliches Problem. Diese Verrohung, diese erhöhte, Bereitschaft, den anderen persönlich anzugreifen oder zu verletzen, ne, das erlebst du also auch, ja. 00:47:49 Das erleb ich auch. Also zum Glück muss ich gleich mal dreimal auf Holz hoffen, nicht so stark. Also ich bemüh mich sehr, erstmal mit den Menschen so umzugehen, dass sie also wertschätzend viel zu erklären, dass sie das sozusagen auch verstehen können und auch jetzt nicht, also die Eltern nicht irgendwie herabzuwürdigen oder, sondern ich versuch immer, auch im Gutachten, auch im schriftlichen Gutachten, sozusagen auch die Ressourcen aufzuzeigen. Also das ist so ein Anspruch, den ich selber habe, ja, so ein bisschen Ausgeglichenheit reinbringen, ausgeglichen, ja, ausgeglichen, ja. 00:48:29 Bei den Anwältinnen oder Anwälten ist natürlich manchmal so das Gefühl, dass die auch eine Show spielen müssen. Also dieser Fall neulich, der sehr, sehr irritiert hat, wo die Anwältin eben so lautstark wurde und dass sie eben da kundtun musste, als auch schon die Gerichtstüren offen waren. da habe ich das Gefühl, das wird jetzt von ihr verlangt, auch diese Rolle zu spielen. Also das System verlangt es von ihr, jetzt musst du aber alles reinwerfen und wenn sie den Kollegen möglichst noch beschimpft oder so, damit der Mandant, der neben ihr saß, da jetzt ein gutes Gefühl hatte, das kommt natürlich auch dadurch, dass wir durch diese angloamerikanischen Rechtsserien, in denen also rumgeschrien wird und Leute am besten noch bedroht werden oder wie auch immer, alles auch spannend ist und und zugespitzt. 00:49:09 geht so ein bisschen diese Gelassenheit, die ich auch mit Blick auf andere Länder in Deutschland sehr, sehr schätze, diese Gelassenheit, die wir oft haben, diese Reflektiertheit, dieses, wir sind auch Organ der Rechtspflege als Berufsträger, wir versuchen irgendwie einen Dialog zu finden, ja, da hab ich schon manchmal Sorge, dass das ein bisschen, jedenfalls hab ich das Gefühl, in den letzten Jahren wieder stärker zugenommen hat, diese, diese starke Konflikt. 00:49:32 Also das seh ich auch so, ich denke vor allen Dingen eben auch, dass. wie gesagt, so vor 10 Jahren doch noch die Anwältinnen, Anwälte so auch den Anspruch hatten zu befrieden. Und das hat sich jetzt, ich weiß aber nicht warum, so ein bisschen tatsächlich erlebe ich das auch so geändert und manchmal so amerikanische Verhältnisse, dass man da eben so ja auftritt und im Grunde versucht da für sein Mandant, was man natürlich auch muss als Anwalt, aber doch wenig, versucht, Richtung Einvernehmen zu wirken. 00:50:02 Eine Kollegin hat mir erzählt, eine Sachverständige, die auch im Raum Bayern viel begutachtet hat und jetzt im Berliner Bereich, dass sie ganz erstaunt ist, dass sie hier als Sachverständige gar nicht so stark sich rechtfertigen muss, dass das unten in Bayern rauer ist. Ist das so? Also, ist das auch deine Erfahrung? Nee, kann ich eigentlich jetzt nicht so, oder deine. 00:50:30 Nee, die einzige Erfahrung, die ich gemacht habe im, aber wie gesagt, ist ja ein Ausschnitt von in, was ich festgestellt habe, ist, dass ich Mandanten auch immer sage, wenn wir irgendwo in Bayern oder Baden-Württemberg Verfahren haben, die Gutachten sind teurer, das habe ich durch die Bank weg erlebt. Also die hohen 10000€ plus oder 15000 20000€ Gutachten, die ich mein Verfahren hatte, waren alle in Bayern oder Baden-Württemberg, wie gesagt, ist mein Ausschnitt. Und dieses doch eher konservative Rollenmodell habe ich jetzt gerade beim, muss man einfach sagen, Amtsgericht Stuttgart und noch O.L.G. 00:51:03 Stuttgart in 2 Verfahren kurz hintereinander erlebt, wo ich doch gedacht hab, also das hat mich überrascht und hab dann auch den, wenn ich jetzt mal eine Anfrage bekomme aus dem Raum, was manchmal einfach der Fall ist, sage ich oft, nehmt euch einen Anwalt oder eine Anwältin aus Stuttgart oder Umgebung, die mit den dortigen Gepflogenheiten besser zurechtkommen, weil es hat mich tatsächlich ein bisschen überrascht. Ja. 00:51:26 Eine Frage noch, Hochstrittigkeit und häusliche Gewalt, ist das gleichzusetzen. 00:51:32 Nein, um Gottes willen, also da muss man wirklich aufpassen, das sind kategoriale Unterschiede. Also Hochstrittigkeit heißt ja, Eltern, die sozusagen beide, also in den meisten Fällen, Erziehungskompetent sind und die auch beide anwaltlich gut vertreten sind und auch die sozusagen. Gleichrangig kämpfen, sag ich jetzt mal. Häusliche Gewalt ist ganz anders zu behandeln. Also, da wird es auch in der Rechtsprechung Änderungen geben müssen. 00:52:04 Häusliche Gewalt heißt ja, dass Bedrohungen oder auch Gewalt gegen meistens Frauen. oft auch noch die Kinder und da ist der Schutz von Frau und Kind vorrangig zu sehen. 00:52:18 Also es wird nicht als hochstrittig, um Gottes Willen. 00:52:20 Also da muss man sozusagen von vornherein aufpassen, dass man das keinesfalls gleichsetzt. Das passiert manchmal, aber häusliche Gewalt ist ganz anders zu behandeln. Also erst mal auch in der Diagnostik und vor allen Dingen dann auch in dem rechtlichen Entscheidungen dann. Also man sagte, dass bei häuslicher Gewalt geht die Tendenz dahin, dass, sagt alleiniges Sorgerecht für die Mutter und es kann auch dazu führen, dass der Umgang ausgeschlossen wird. Mhm, also ich spreche jetzt immer von nachgewiesener häuslicher Gewalt und es gibt da auch einiges an Diagnosemanualen, die man da verwenden kann. 00:53:00 Ich hab selber mitgemacht, das E-Learning-Programm zu häuslicher Gewalt von dem Professor Fegert in Ulm. Also ganz tolles Programm, wo sowohl Psychologinnen zu Wort kommen, aber eben auch Richterinnen, Richter und Juristen. Das darf man also auf gar keinen Fall gleichsetzen. 00:53:17 Ist das kostenfrei. 00:53:18 Das ist kostenfrei. Also war ein super Programm. Es gab ja schon das Programm gute Kinderschutzverfahren, dann das Programm häusliche Gewalt. Und ich habe noch gemacht, Rassismus und Radikalisierung. Also, die sind super Programme. Professor Fegert an der Universität Ulm, der eben diese Online-Programme, die sind immer mit kleinen Videoausständen, also super gemacht und die kann man sozusagen zum Eigenstudium verwenden. 00:53:45 O. K., also noch mal, ganz klar, wollte ich nur noch mal mit reinbringen, dass das klar abzugrenzen ist. 00:53:53 Ist ganz klar abzugrenzen. Und ich denke, da wird in der Rechtsprechung auch noch Anpassungen geben müssen. Wir haben ja häufiger auch die Fälle von Femizid, das heißt im Vorfeld müssen die Mütter geschützt werden und natürlich auch die Kinder. 00:54:10 Da ist die praktische Umsetzung, ne, den Gewaltschutzbeschluss hat man relativ schnell, aber wie das ja in Berlin traurigerweise. auch bei Femiziden der Fall war, haben trotz gerichtlicher Gewaltschutzanordnung, also Wegweisungsverfügung, letztendlich gab es den doch dazu, weil es die praktische Umsetzung fehlt, die die Fußfessel oder möglicherweise die Pflicht, sich auch an bestimmten Orten, also sich beispielsweise täglich bei der Polizei zu melden oder ähnliche Kontrollpflichten, da gibt es noch großen, großen Nachholbedarf. 00:54:42 Also da gibt es tatsächlich großen Nachholbedarf, möglicherweise wirklich mit Fußfesseln. Also, Da müssen die Frauen besser geschützt werden vor Gewalt und man weiß eben, da gibt es auch neue Aufsätze jetzt von dem Professor Kindler, dass auch das Miterleben häuslicher Gewalt. im Grunde also auch eine Kindeswohlgefährdung darstellt. Also es führt in häufigen Fällen, ich glaub, 30% zu einer posttraumatischen Belastungsstörung. Also auch die Kinder sind ja da mit betroffen. 00:55:13 Genau, abschließende Frage, was wünscht du dir für die Zukunft im Kontext der Hochstrittigkeit? Was sollte verändert werden. 00:55:21 Also, was ich mir wünsche, ist wirklich mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit. Deswegen freue ich mich auch über den Podcast, weil das finde ich sogar ganz zentral. Also, wir dürfen diese Eltern, ich sehe sie ja eben mehr als hochverletzte Eltern, wir dürfen die nicht alleine lassen. Das heißt, ich wünsche mir eigentlich gerade für die Kinder mehr Unterstützung. Also, ich wünsche mir, dass sich nicht alle sozusagen sagen, Hilfe, die sind anstrengend, weil diese Eltern sind natürlich anstrengend. und sich so wegducken, sag ich mal, sondern dass wir da in Deutschland auch so Programme entwickeln, dass die Eltern unterstützen, aber vor allen Dingen auch die Kinder. 00:56:02 Also es gibt so Programme, ich glaube aus den U. S. A., Kinder im Kreuzfeuer, wo sofort mit den Eltern, mit den hochstrittigen Eltern gearbeitet wird, aber parallel dazu auch mit den Kindern. Also sowas wünsche ich mir, dass man da auch früher ansetzt. 00:56:17 Meinst du sowas wie Kinder aus der Klemme. 00:56:19 So ähnlich, aber doch ein bisschen anders. Also in manchen Fällen muss man meiner Ansicht nach mit den Kindern sozusagen individuell arbeiten. Die Eltern dürfen sich ja auch streiten. Also manchmal gelingt es uns auch nicht, die Eltern irgendwie zu erreichen und dann müssen die Kinder sozusagen individuell gestärkt, gestärkt werden. Und dafür wünsche ich mir sozusagen Programme, dass man schneller versucht, mit den Eltern natürlich Richtung Konflikt. Reduzierung zu arbeiten, aber parallel die Kinder unterstützt. 00:56:52 Und wir brauchen da eben auch mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit. Also im Moment erlebe ich es häufig so, der Ball wird immer so ein bisschen weitergegeben. Also Beratungsstelle, die sagen, nee, wenn ein Verfahren läuft, können wir nicht beraten. Dann heißt es zu mir kommen häufig, die Eltern sagen, ja, ich wollte Hilfe und dann hat das Jugendamt gesagt, na, gehen Sie mal gleich zum Gericht. Das Gericht kann es ja, also die, die, die suchen sich Hilfe beim Jugendamt, Jugendamt, ach gehen sie mal gleich zum Gericht. Das Gericht kann ja, die sind ja nicht sozialpädagogisch ausgebildet, das Gericht sagt dann gut, dann machen wir mal ein Gutachten und so wird die heiße Kartoffel immer so weitergegeben und da würde ich mir wünschen, mehr, dass man sich sofort hinsetzt, vielleicht im Rahmen auch einer gerichtlichen Anhörung und dann müsste da eine Beratungsstelle dazu und dann wird gleich ein Konzept entwickelt. 00:57:40 Da sind wir wieder bei dem. 00:57:41 Österreichischen, ähnlich wie in Österreich und dann muss sofort ein strukturiertes Programm entwickelt werden. 00:57:46 Also das wäre mein Wunsch, das ist auch mein Wunsch und mein Wunsch wäre auch, dass die Hilfeformen, die es gibt, also zum Beispiel eine Familienhilfe oder ein Clearing oder auch eine Familientherapie, ein bisschen flexibler eingesetzt werden könnten, weil es wird oft gesagt, zum Beispiel die Familienhilfe ist. bei pädagogischem Bedarf sinnvoll. Ja, aber dann gibt es einfach keine passende Hilfe für Leute, die hochstrittig sind. Die sind ja meistens noch gar nicht in dem Stadium, dass man da familientherapeutisch überhaupt ansetzen könnte. Ja, und insofern würde ich mir wünschen, dass man da flexibler mit den Hilfeplanzielen umgehen könnte. 00:58:23 Das weiß ich nicht, vielleicht sogar mal eine dritte Fachkraft hinzugezogen werden könnte, damit es einfach nicht zu Polarisierung kommt zwischen den Fachkräften und so weiter. 00:58:32 Und mehr in Berlin noch irgendwelche Geldmittel finden, irgendwelche Goldtöpfe, es scheitert ja ganz oft. Also alles, was wir beschreiben, wir sitzen natürlich auch ein bisschen im Elfenbeinturm, alles, was wir beschreiben, also sitzen wir natürlich nicht, weil wir ja alle Praktiker sind, die hier sitzen, aber trotzdem. merke ich, dass vieles von dem, was wir erleben, das liegt ja nicht daran, dass jemand irgendwie unfähig ist oder nicht will, sondern es liegt daran, dass die Gerichte überlastet sind, die Richterinnen und Richter immer weniger Zeit haben, sich mit den Beschlüssen auseinanderzusetzen. So erlebe ich es jedenfalls, die Jugendämter teilweise zu den Terminen gar nicht mehr kommen. 00:59:06 Also oder da kommt irgendjemand, der hat von der Familie noch nie was gehört, der kennt die Familie nur aus der Akte. und mit den Familienhilfen genauso, wenn da nicht mehr Geld zur Verfügung steht und damit meine ich ja nicht nur Geld, sondern man braucht ja die Fachkräfte für, da gibt es ja auch viel zu wenig. 00:59:19 Muss einfach bessere Bedingungen geben. Aber es ist nicht immer nur das Geld, also ich habe ja vorhin gesagt, dass ich auch manchmal die Hochschritte habe, wo so das Konzept ist, viel hilft viel und da wird so ganz viel eingesetzt. Ich denke, wenn man diese Hilfen hier hat, man einfach strukturierter, als wenn man wirklich zum Beispiel bei Gericht in eine Art Erörterungsgespräch und sagen, gut, jetzt wird diese eine intensive Hilfe eingesetzt. ich bin zielgerichteter, meinst du, einfach zielgerichteter, also nicht Gießkannenprinzip, ja, jetzt kippt man da mal irgendwas drauf, sondern viel zielgerichteter und schneller. 00:59:51 Also bei den Hochstritttern müsste man auch schneller sein. Also ich seh das jetzt immer bei dem Fall Block, ich hör mir ja diesen Podcast an, das zieht sich, ja über Jahre, wo ich denk, wenn man da sofort intensiv eingesetzt hätte, schon ab dem Zeitpunkt, wo die Kinder in Dänemark verblieben, also sofort wie so eine Art Taskforce und dann hätte man mit den Eltern gearbeitet, mit den Kindern, dann wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen. 01:00:16 Wirklich eine Spirale, ne, diese Hochstrittigkeit ist ja oft, wie du es schon sagtest, gürtelt hier diese, diese Akten mit dem Gürtel drum. Ja, das ist bei mir auch so, wenn der Mandant kommt und der sagt, da gab es schon ein paar Verfahren und dann hole ich mir die Akteneinsicht und dann denke ich, Oh Gott, oh Gott, ist aber ein dicker Brocken. Ja, ja, ich hab total viel gelernt heute. 01:00:35 Ja, vielen, vielen Dank, Anne. 01:00:37 War aufschlussreich und ich hoffe natürlich, dass wir dich auch zukünftig noch mal einladen können. 01:00:43 Ja, könnt ihr gerne machen. 01:00:44 Und vielleicht auch mal zu einer konkreten Fallstudie oder sowas. Ich denke, unsere Hörerinnen und Hörer, die mögen immer auch sehr so einen Fall, also so eine, so eine, so ein Schicksal und dann, wenn wir dich da mal noch mal einladen könnten, um zu sagen, ja, wie geht man da ran, wie beurteilt man das oder so. Ja, ich fand es toll. 01:01:00 Ja, mir hat es auch Spaß gemacht, freut uns. Ja, du bist ja auch weit hergekommen, ne, heute viel Zeit für das Opfer. 01:01:11 Ja, genau und für alle die, die jetzt schon sehnsüchtig warten, wir haben auch noch weitere Gäste dieses Jahr geplant, schon geplant, einen Anwalt aus den U. S. A., der wir ja schon mehrfach angekündigt und er wird dann auch hoffentlich tatsächlich. stattfinden, einen Kollegen aus Düsseldorf. 01:01:25 Und eine Kollegin aus Berlin, die ihre eigene Geschichte erzählt. 01:01:30 Einen schönen Abend. 01:01:31 Ja, danke euch. 01:01:32 Ja, vielen Dank. 01:01:37 Eine Trennung verändert alles, vor allem wenn Kinder betroffen sind. Viele fühlen sich allein, überfordert, ungerecht behandelt. Aber was passiert da eigentlich im Hintergrund? Wie entscheiden Gerichte wirklich und wer hört eigentlich den Kindern zu? Wir geben Antworten, ehrlich, verständlich und aus verschiedenen Perspektiven, weil es mehr als eine Wahrheit gibt. 01:01:57 Wenn ihr euch angesprochen fühlt, abonniert uns überall, wo es Podcasts gibt. Schickt uns eure Fragen, Fallideen oder Kritik gern per Mail an Kontakt at family-matters-podcast.de. Bis bald. So, ihr Lieben, das war es für heute bei Family Matters, eurem Familienrechts-Podcast mit Ann-Marie Steiger und Andreas Hanke. Vielen Dank fürs Zuhören, Dabeisein und für euer Feedback. Wir freuen uns auf die nächste Folge mit euch. 01:02:27 Und wenn euch die Folge gefallen hat, abonniert uns gerne oder folgt uns bei Instagram. Bei Fragen, Feedback oder spannenden Themen schreibt uns an Kontakt at Family minus matters minus podcast Punkt de. Teilt mit uns, was euch bewegt, weil es mehr als eine Wahrheit gibt. Bis bald. Das Transkript ist KI-generiert.

Shownotes

Was Euch in der Folge erwartet:
In Teil 2 des Gesprächs mit Psychologin Dr. Anne Huber geht es um das Spannungsfeld zwischen Hochstrittigkeit und Wechselmodell – also darum, ob Gleichberechtigung zwischen Eltern auch in hochkonflikthaften Situationen funktionieren kann. Ann-Marie und Andreas sprechen mit ihrer Expertin über Studien, Missverständnisse und die Realität vor Gericht. Es geht um Machtkämpfe, Gutachten, falsche Zuschreibungen und die Grenzen juristischer Steuerbarkeit.

Inhaltlich geht’s um:
• Warum Hochstrittigkeit und Wechselmodell sich nicht automatisch ausschließen.
• Welche Erkenntnisse die aktuelle Forschung zu paritätischen und asymmetrischen Modellen liefert.
• Wie Kinder zwischen zwei Lebenswelten hin- und hergerissen werden – und warum es nicht immer das „Optimale“, sondern das „am wenigsten Schädliche“ braucht.
• Was Gatekeeping bedeutet – und warum Mütter nicht automatisch bindungsintolerant sind.
• Wie psychologische Gutachten entstehen, was sie kosten – und warum sie oft mehr spalten als befrieden.
• Warum häusliche Gewalt nicht mit Hochstrittigkeit verwechselt werden darf.
• Wieso interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gericht, Jugendhilfe und Psychologie so dringend nötig ist.
• Und was Dr. Huber sich für die Zukunft wünscht: weniger Ohnmacht, mehr Struktur und echte Unterstützung für Kinder in Konfliktsystemen.

Ein kleiner Ausblick auf das, was kommt:
In den nächsten Folgen nehmen wir euch mit in echte Fälle (natürlich anonymisiert), teilen absurde Momente aus Gerichtssälen und sprechen über Themen wie:
• Sorgerechtsstreitigkeiten & Umgangsregelungen
• Hochstrittige Eltern – wenn Kinder zwischen die Fronten geraten
• Kinderschutz, psychologische Gutachten & die Rolle des Jugendamts
• Live-Gäste
Rubriken, auf die ihr euch freuen könnt:
• Family Frontpage – Aktuelles aus Recht & Gesellschaft
• Good to Know – Kurze, verständliche Aha-Momente
• Family Fails – Wenn der Alltag im Familienrecht skurril wird
• The Good Question – Wir beantworten eure Fragen

Triggerwarnung
Bei Family Matters sprechen wir über Themen aus dem Familienrecht – und das bedeutet oft: existenzielle Konflikte, emotionale Ausnahmesituationen und tragische Schicksale. Es geht um Kinder, Eltern, Trennungen, Gewalt, Verlust und Entscheidungen, die ganze Leben verändern.
Auch wenn wir zwischendurch mal lachen oder rumwitzeln – manche Geschichten können wirklich belasten. Bitte hört nur zu, wenn ihr euch emotional stabil genug fühlt, mit solchen Inhalten umzugehen. Achtet gut auf euch.

Ihr habt Feedback, Fragen oder selbst etwas erlebt? Dann schreibt uns an kontakt@family-matters-podcast.de
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Wir freuen uns auf eure Geschichten, Fragen und Gedanken.
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Musik & Technik
Aufgenommen von Johannes Gottschick im Tiny Bay Studio BLN https://www.tinybaymusic.com
Schnitt und Produktion: Johannes Gottschick
Musik: Jan Köppl-Steiger